Umtost von den Fluten des Atlantiks erstreckt sich Galicien im äußersten Nordwesten der Iberischen Halbinsel und bildet damit die Grenze zwischen dem Golf von Biskaya und dem offenen Atlantik. Mit seiner bizarren Felsenküste, in welche sich der Atlantik im Laufe der Jahrmillionen in die sogenannten Rias Baixas und Rias Altas, die spanischen Fjorde, hineingefräst hat, lädt Galicien nicht unbedingt zum Urlaub am Strand ein. Doch Wanderer, Natur- und Kulturliebhaber treffen hier auf vielfältige Reiseziele, die zum Individualurlaub in Spanien einladen.
Sicherlich bildet die 1211 fertiggestellte Kathedrale von Santiago de Compostela das wohl bekannteste und eines der prächtigsten Bauwerke Galiciens. Als Ziel von Pilgern aus aller Welt, ist die Hauptstadt von Galicien aber auch für ihre zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Altstadt bekannt. Hier wandeln Kultururlauber nicht nur in einem jahrhundertealten Gassengewirr, sondern stoßen auch auf prächtig verzierte Bauwerke, wie zum Beispiel das Hospital de los Reyes Católicos, welches heute als elegantes Parador-Hotel glänzt. Ein weiteres Wahrzeichen von Galicien ist der 68 Meter hohe Herkulesturm bei A Coruña, der von den Römern hier errichtet wurde und heute als Leuchtturm dient. Genauso bekannt und ein beliebtes Reiseziel in Galicien ist der Leuchtturm am Cabo Finisterre, am Ende der Welt. Als Ziel vieler Pilger und Wanderer bildet er die äußerste Vorhut Spaniens. Wieder auf den Spuren der Römer in Galicien wandeln hingegen die Besucher von Lugo, das von der imposanten und bestens erhaltenen römischen Stadtmauer bis heute bewehrt wird. Mit den Kathedralen von Ourense und Tui sowie dem bekannten Kloster Oseira verfügt Galicien über prachtvolle Bauwerke der Gotik, die in ihrer Architektur stark an Britanniens Kirchengebäude erinnern. Dies gilt aber auch für die fruchtbare Naturlandschaft Galiciens.
Durch die bis zu 2.648 Meter hohen Gipfel des Kantabrischen Gebirges von der weiten Tiefebene Zentralspaniens getrennt, bilden die Berge entlang der Grenze zu Kastilien-Leon auch eine Klimagrenze, die sich durch ein mildes und sehr feuchtes Atlantikklima in Galicien auszeichnet. Dadurch ist Galicien nicht nur mit saftig grünen Weiden und wunderbar duftenden Eukalyptuswäldern gesegnet, sondern auch mit fruchtbaren Flusstälern. Berühmt für diesen natürlichen Reichtum, bilden Viehzucht und Fischfang einen wichtigen Wirtschaftszweig in Galicien. Aber auch die Häfen von Galicien tragen zum wirtschaftlichen Wachstum der Autonomen Region Spaniens bei. Insbesondere der Hafen von Vigo ist nicht nur ein bedeutender Warenumschlagsplatz, sondern auch der größte natürliche Hafen Spaniens. Bewacht von den Illas Cíes, die nicht nur unter Naturschutz stehen, sondern mit der Playa de Rodas 2007 den schönsten Strand der Welt beheimaten, ist Vigo zudem die größte Stadt Galiciens.