Inmitten der Teilprovinz Badajoz gelegen, lädt die Hauptstadt von Extremadura zur abwechslungsreichen Kulturvisite nach Spanien ein. Denn einst von den Römern unter dem Namen Emerita Augusta gegründet, zeugen bis heute die Ruinen und Überreste eines römischen Theaters, Amphitheaters, Circus`, Tempels sowie von römischen Brücken und Aquädukten von der antiken Vergangenheit Meridas. Sowohl wirtschaftlich und kulturell als auch von strategischer und militärischer Bedeutung war Merida zur Zeit des Römischen Reiches. Doch erst im sehr frühen Mittelalter wurden die Vorzüge von Merida im Südwesten der Iberischen Halbinsel von den Westgoten und Vandalen wiederentdeckt. Diese jedoch wurden ab 713, als die Mauren die Stadt eroberten, wieder vertrieben. Unter maurischer Herrschaft blieb Merida bis 1230, doch nur wenige architektonische Kleinode zeugen bis heute von der maurischen Epoche der Stadt. Vielmehr durchziehen das antike Stadtzentrum immer noch die imposanten Ruinen der Römer. So überrascht es auch nicht, dass Meridas römische Ausgrabungsstätten heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes sind.
Insbesondere das Römische Theater wirkt mit seinen scheinbar haltlos in den Himmel ragenden Säulen fast schon unwirklich. Ähnlich surreal präsentiert sich das Römische Aquädukt von Merida, das inmitten furchtbarer Wiesen und Felder seine Rundbögen mehrere Stockwerke hoch erhebt. Ebenfalls ein architektonisches Kleinod der Römer bildet bis heute die Römerbrücke über den Fluss Guadiana, jene über den Fluss Albergas sowie die berühmte römische Brücke von Alcantara, die sich ungefähr 100 Kilometer nördlich von Merida eindruclsvoll über den Tajo spannt. Wer mit dem Mietwagen ab Merida Ausflüge in die Extremadura unternehmen möchte, der kann auch einmal zur Proserpina-Talsperre fahren. Schon seit dem 2. Jahrhundert nach Christus existiert diese Talsperre und sorgt für die Bewässerung der Stadt Merida. Angelegt von den Römern erfuhr die Prosperina-Talsperre erst ab dem 17. Jahrhundert erste Renovierungen. Wer ein wunderbares Panorama über die Stadt Merida genießen möchte, der sollte auch einmal in den benachbarten Ort Calamonte fahren. Von dessen Hügel genießen Besucher einen wunderbaren Blick über das Flusstal und die Hauptstadt der Extremadura.
Gerade hier, inmitten der weiten Landschaft der Extremadura haben die Römer am Flussknie der Guadiana eine grandiose städtische Infrastruktur geschaffen, deren Bauwerke bis ins 2. Jahrhundert nach Christus zurück reichen. Angefangen mit der Prosperina-Talsperre, die für die Trinkwasserversorgung von Merida angelegt wurde, setzte sich die infrastrukturelle Entwicklung der Römer in den Aquädukten der Region Merida fort. Bis heute zeugen diese haushohen und architektonisch beeindruckenden Wasserleitungen von der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt Merida.
Die Besucher von Merida wandeln aber auch auf den beiden römischen Flussbrücken auf den Spuren der Stadtgründer und erleben dabei die längste antike Brücke der Welt. Mit 62 Steinbögen, einer Breite von rund 7,1 Metern und einer Gesamtlänge von 755 Metern spannt sich die Puente Romano in Merida über den Guadiana und dessen Flussauen. Bis in die 1990ern war sie ein wichtiger Teil des Verkehrssystems von Merida, bevor sie nur noch für Fußgänger zugänglich gemacht wurde. Da sich die römische Brücke nicht nur über den Fluss und die seitlichen Auen spannt, sondern auch über die Schwemminseln, laden sie auch zum romantischen Picknick ein.
Als kulturelles und antikes Highlight präsentiert sich aber auch das Römische Amphitheater von Merida, dessen Säulengänge heute als herrliche Kulisse für Open-Air-Kulturveranstaltungen, wie zum Beispiel das große Merida Sommerfestival, dienen. Beste Einsichten und umfassende Informationen zum UNESCO Weltkulturerbe in Merida bietet das örtliche Römische Museum. Unweit davon laden zudem das Stadt-Forum sowie der Circus Maximus zu romantischen Stadtspaziergängen ein. Dabei passieren Geschichtsinteressierte auch den verwunschenen Tempel der Diana sowie das Mithräum, einem Tempel des Mithraskults in Merida.